Jeder Text ein Wortgeschenk.

Du öffnest deinen Mund, sagst etwas, schickst einen Satz raus.

Du bist gerade dabei, auf den Senden-Knopf deines E-Mail-Programms zu drücken.

Oder du klickst auf „posten“ für einen Social-Media-Inhalt.

Schwupps, da sind sie raus - deine Worte. Sie können nie wieder zurück. Spürst du das?

Vielleicht schaffen es diese Szenarien, dich auf dem Weg zu den Wortgeschenken mitzunehmen. Zu deinen WORTGESCHENKEN.

Wortgeschenke Blogbild mit Porträt und Text: Jeder Text ein Wortgeschenk. Das geht.

Wir beginnen natürlich mit den ersten Schritten.

Stell dir vor, jeder Satz ist ein Paket mit mehreren, einzeln eingewickelten und liebevoll ausgesuchten Geschenken darin. Also ein Wort = ein Geschenk mit Schleife.

Das klingt aufwändig, hat aber schlicht ganz viel damit zu tun, wie sehr du mit dem Herzen bei deinen Worten bist.

Das mit der Schleife kann dir auch bei einer Präsentation helfen, dass du die einzelnen Teile voll auskostest. Du langsamer und hingewandter sprichst. Und du dabei zusiehst, wie deine Worte nach und nach ausgepackt werden und wie sie ankommen. Beim Schenken ist die Freude ja beim Beschenkten und beim Schenkenden.

Kannst du das auf deine Texte übertragen?

Am Anfang hilft wirklich die Vorstellung, jedes Wort mit einer schönen Schleife zu versehen.

Damit erreichst du auch, dass du deine Wortanker (damit arbeite ich) findest bzw. die genau passenden Worte für das Projekt und die Zielgruppe. Auch, wenn du sie gerade nicht mit hineinnimmst, reisen sie energetisch mit dir und durch den ganzen Text mit.

Wortgeschenke nur zu Weihnachten und Geburtstagen machen? Nein! Du kannst sie nach und nach oder auf einmal in deine gesamte Sprachkommunikation einbauen.

Manchmal reicht es, nur einzelne – super passende – Worte einzuwechseln.

Und auch mit anderen Kommunikationsformen zu ergänzen. Dazu gehören auch Inhalte zwischen den Zeilen.

Beispiel Family-Life:

Statt „Dann bis heute Abend. Bringst du noch die Sachen fürs Essen morgen mit? Liste schicke ich dir noch.“

📢 sagst du 

„Hab‘ einen schönen Tag.“ Augenkontakt. Lächeln. „Lass uns dann doch noch abstimmen, wer was für morgen Abend einkauft und vorbereitet. Ich freue mich da schon total drauf.“

Beispiel CTA (LinkedIn-Anmeldeseite):

Statt „Melde dich jetzt kostenlos an und verfolge die aktuellen Themen aus der Arbeitswelt.“

✒️schreibst du 

„Melde dich jetzt kostenlos an für den Durchblick bei den Themen der Arbeitswelt. Sei Hauptperson unter Hauptpersonen.

Beispiel Über-uns-Seite (Website Agentur):

Statt „Wir brennen für Marken und ihre Herausforderungen. Unser interdisziplinäres Team aus Beratung und Kreation schreibt Markengeschichte – mit und für unsere Kund:innen. Für den Mittelstand und Blue Chips.“ (schon mal super, dass sie „Marke“ statt „Brand“ sagen…)

✒️schreibt ihr 

„Wir definieren die Aufgaben einer Marke. An den Details feilen unsere Bereiche Beratung und Kreation so lange, bis sie vollkommen berühren. So formen wir Markengeschichte, interdisziplinär, mit und für unsere Kund:innen. Für Mittelstand und Blue Chips.“

Geschenkschleifen um jeden Begriff.

An Worte und Begriffe heranzugehen, hilft dir, eine achtsame Kommunikation aufzubauen. Eine, in der du ständig Geschenke machst und es auch so meinst.

Jetzt geschehen Wunder.

Nach und nach fallen bestimmte Worte und Ausdrücke weg. Sie sind nicht mehr wichtig, weil sie eben keine Geschenke sind. Warum solltest du deine und die Zeit der anderen mit Nicht-Geschenken belasten? So erneuert sich deine Sprache.

  • unnütze Inhalte und Wendungen fallen weg (denn Verpackungsmaterial zu verpacken, ist schon per se unnütz)
  • „harte“ Inhalte werden so kommuniziert, dass das Gegenüber sie annehmen kann
  • du bekommst etwas zurück. Du bekommst Geschenke zurück. Ein Lächeln, ein verträumter Blick, ein Kompliment, vertrauensvolle Hingabe, Kaufbereitschaft.

Hast du noch einen Grund, warum du Worte rauslassen solltest, die kein Geschenk sind? Bleib dran!

Die Veränderungen zeigen sich jetzt in deinen Texten und verhelfen dir zu großer Klarheit. Zuerst in deinem mitreisenden Wort-Werkzeugkasten, dann in der Strategie und danach im Inhalt. Vergleiche deine neuen Texte mit denen von vor einem halben oder einem Jahr. Später denkst du gar nicht mehr darüber nach – und alle sind von deinen Worten und Texten beschenkt.

Also ab jetzt machst du nur noch Wortgeschenke! Nicht nur zu Weihnachten und an Geburtstagen.

Warum sollte ich meine Aufmerksamkeit überhaupt auf Worte als Geschenke richten?

Ganz einfach: weil du dir alles andere tatsächlich sparen kannst. Denn das löst in deinem Gegenüber auf jeden Fall nichts Konstruktives, Produktives oder Weiterführendes aus. 

  • Vielleicht gibst du dann mal etwas weniger von dir. 😉 Dafür aber umso ausgewähltere Sachen. 
  • Du lächelst mehr. 😄 
  • Du nutzt deine Gedankenkraft für Gewinnbringenderes. 🤑

Du beschenkst zuerst dich selbst.

Deine Worte wirken zuerst auf dich und von dir in dein Umfeld. Wie sprichst du mit dir selbst? Empathisch und liebevoll? Raum gebend?

Sprichst du achtsam und bedeutungsvoll (in Gedanken, Ausrufen… und, wenn du willst, auch in Selbstgesprächen) mit dir, fällt es dir viel leichter, dies auch mit anderen zu tun und diese Sprache in deine Texte, Strategien und Inhalte zu bringen.

„Bevor ein Text für alle ist, sind die Worte für dich da.“

Du willst lernen, wie du Wortgeschenke mit jedem Text an deine Adressaten und Empfängerinnen machst, aber auch und zuallererst an dich machen kannst?

Stöbere gerne in meinem Blog. 😊 Da findest du einiges.

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Ursprünglich hat mich übrigens Kurt Tepperwein mit seiner Sicht auf die Wortgeschenke inspiriert. Das habe ich dann auf mein System des Schreibens und der Vermittlung übertragen.

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2 Kommentare

  • Mich hat der Beitrag sehr berührt. "Wort-Werkzeugskasten" und den Text mir einer schönen Schleife zieren und diesen dann versehen, sind ganz besondere Bezeichnungen.
    Fühle mich dabei selbst "verziert".

Was denkst du?

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