In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schrieb vor einiger Zeit Niklas Maak unter dem Titel „Gezeichnete Welt“ über das Zeichnen in der Architektur. Es sei Teil einer neuen Entwurfskultur.
Zeichnen übe Macht aus: Architekt:innen zeichnen Menschen in Häuser. Sie sind dann im doppelten Wortsinn „gezeichnet“. Der:die Entwerfer:in bewerfe die anderen quasi mit seinen Ideen. Er zeichnet die Welt so, wie er sich die Welt vorstellt. Eine Welt, in der die Menschen leben müssen.
Maak kam zu dem Schluss, dass Zeichnen ein Machtakt sei.
Das gleiche gilt auch für Sprache. Sage ich aus meinem Bereich. „Macht“ kommt ja von „machen“. Also etwas, das gemacht ist, in das Kraft investiert wurde und bestenfalls Kraft hat.
Na, wie ist es auf dem sprachlichen Glatteis?
Der Abenteuer- und Erlebnisreise-Verkäufer, Jochen Schweizer, hat in einem Interview mit Patrick Reiser gesagt
„Worte sind wie Taten, man kann sie nicht zurücknehmen.“
Also alles, was den Gedankenraum verlässt, ist Tat. Ge-Macht. Klar?
Ich freu mich immer, wenn ich die Worte anderer für meine Argumentationskette nutzen kann. Auch, weil das zeigt, wie viele auf der Welt sich ähnliche Gedanken zu einem Thema machen. Diesmal war es niemand weniger als der CEO eines großen Eventunternehmens.
Siehst du Sprache als Machtinstrument an? Oder gar als Gewalt?
Wie ist dein Verhältnis zu Sprache oder bestimmten Begriffen?
Artikel von Niklas Maak kann ich nur empfehlen. Als Architekt berichtet er besonders feinfühlig über Kunst und Kultur. Alleine seine Sprache ist ein Genuss. Die Berichterstattung der FAS, wie die anderer Medien auch, hinterfrage ich regelmäßig und verknüpfe sie mit Sprachereignissen.
Auch der Podcast von Bewusstseinscoach und Autor Patrick Reiser ist für mich sehr hörenswert. Einmal liebe ich den Schweizer Akzent. Dann gibt er interessanten Menschen einen gut ge-macht-en Raum.
Was denkst du?